“Früher haben Studios ein Vermögen gekostet und die konnte sich kaum einer leisten. Heutzutage kann ein kreativer Mensch mit sehr geringen Mitteln eine Produktionsqualität erreichen, wo einem die Ohren schlackern.”
Dipl. Ing. Dirk Matschuk ist seit über 25 Jahren im Bereich Studiotechnik und Musik tätig. Neben seiner Tätigkeit als Ingenieur und Unternehmer im Bereich Computertechnik ist er auch als Musikjournalist aktiv. Zudem ist er Inhaber des Tonstudios DOsound.
terzwerk: Wie sehen Sie die Rolle des Tonstudios in der heutigen Musikproduktion?
Matschuk: Die Zeit der großen Studios von früher ist vorbei. Die moderne Technik, insbesondere die Digitaltechnik, hat das Musikmachen viel demokratischer gemacht. Früher kosteten Studios ein Vermögen, aber heute kann ein kreativer Mensch mit minimalen Mitteln eine erstaunliche Produktionsqualität erreichen.
terzwerk: Wie wirkt sich diese Demokratisierung der Musikproduktion Ihrer Meinung nach aus?
Matschuk: Die demokratische Entwicklung der Musikproduktion hat zwei Seiten. Einerseits ermöglicht sie eine größere Vielfalt und Zugänglichkeit von Musik. Andererseits führt die schiere Menge an veröffentlichter Musik dazu, dass es immer schwieriger wird, qualitativ hochwertige Stücke in der Masse zu erkennen und zu finden.
terzwerk: Hat diese Entwicklung Auswirkungen auf Ihr Tonstudio und Ihre Arbeit?
Matschuk: Ja, definitiv. Ich habe weniger Kunden, da viele Leute lieber selbst mit preisgünstiger Ausrüstung arbeiten anstatt ein professionelles Studio zu nutzen. Das hat dazu geführt, dass ich mich stärker auf die Beratung und Unterstützung von Musiker:innen konzentriere, die ihre eigenen Projekte umsetzen möchten.
terzwerk: Wie erreichen Sie gute Klangqualität in Ihren Aufnahmen?
Matschuk: Ich investiere viel Geld in hochwertige Mikrofone, Wandler und andere Geräte, um eine möglichst reine und neutrale Aufnahme zu erzielen. Zudem nutze ich hochwertige Plugins in der Postproduktion, um den Klang zu verfeinern und anzupassen.
terzwerk: Unterscheiden Sie bei der Wahl Ihrer Ausrüstung zwischen verschiedenen Musikgenres?
Matschuk: Nein, meine Ausrüstung ist genreübergreifend einsetzbar. Ich passe lediglich die Mikrofonierung je nach Stilistik an – aber die grundlegende Technik bleibt gleich.
terzwerk: Haben Sie abschließend noch eine Botschaft für Musiker:innen?
Matschuk: Bleibt kreativ und scheut euch nicht, Hilfe zu suchen, wenn ihr technische Probleme habt. Es ist wichtig ein gewisses Grundverständnis für die technischen Aspekte der Musikproduktion zu entwickeln. Dadurch kann man qualitativ hochwertige Ergebnisse erzielen.